Wieso eigentlich Finnland?

Mir wird bei den Gesprächen im Anschluss an Lesungen in der Regel die Frage gestellt, wie ich mit den Finnen und ihrem Land überhaupt in Berührung gekommen bin. Wie’s der Zufall so will – meine Frau ist als Finnin geboren und ist Finnin geblieben. Nicht nur laut Pass, sondern vor allem vom Herzen und vom Gemüt her. Dass ich daher im Laufe der Zeit zum halben Finnen werden musste, in Finnland Verwandte und viele Freunde fand – wen könnte es wundern…

Nun bleibt es nicht aus, dass es in einem derartigen Fall zwangsläufig zu unzähligen Erlebnissen jeglicher Art in Finnland kommen musste, lustige, skurrile, ernste und traurige. So. Und wenn dann noch zur aufmerksamen Beobachtungsgabe die schriftstellerische Veranlagung kommt, sind die Folgen quasi vorprogrammiert. Da mussten Ereignisse, Eigenheiten, Menschen beschrieben und dargestellt werden, anfangs nur für meine Kladden. Dann kamen sie, die erwähnten finnischen und auch deutschen Verwandten und Freunde. Bedrängten mich, die Lieben, diese Texte nicht nur für die Schublade zu verfassen, sondern gefälligst zu veröffentlichen.

Was blieb mir übrig? Sie sehen ja, wohin das führte: Vier Finnbücher gibt es bisher, und von vielen Seiten werde ich immer wieder „ermahnt”, das könne ja wohl nicht alles gewesen sein, was ich insbesondere mit Matti erlebt hätte…

Na, mal schauen. Womöglich lasse ich mich zu einem weiteren Finnbuch bewegen. Matti zumindest ist durchaus dafür: Er ist der festen Überzeugung seine „tiefschürfenden“ Gespräche mit mir bei den verschiedensten Gelegenheiten seien absolut wert, literarisch festgehalten zu werden. Wie verkündete er mir gelegentlich eines Ruderausflugs auf dem See, gemütlich im Bug des Bootes hingestreckt: „Schließlich, kleines Hühnchen, hat nicht jedes Menschlein so viele Erfahrungen, so kluge Gedanken und so großartige Weisheit wie Matti, der Finne!“

Und ich muss zugeben: Es sind köstliche Erinnerungen, die ich in meinem bisher unveröffentlichten Autoren-Schatzkästlein gesammelt habe.

 


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